Samstag, 26. September 2009

Wenn einer eine Reise tut…

Über die Schwachstellen in der Mannschaft und Schwachköpfe im Zug

Hallo KSC-Fans,

so, jetzt bin ich wieder daheim bei meiner Holden. Der Ausflug nach Kaiserslautern hat allerdings etwas länger gedauert wie geplant und unser Trainer Markus Schupp hätte besser meine Schwachstellenanalyse von gestern beachtet. Aber nein, er hat wieder die gleiche Startformation auflaufen lassen und es ist nun ausgerechnet im Derby gegen den FCK mit 0:2 in die Hosen gegangen. Nach einer ordentlichen ersten Halbzeit drohte die Mannschaft dann zwischen der 53. und 65. Minuten sogar völlig auseinanderzufallen.

Nur Markus Miller war es zu verdanken, dass der KSC auf dem Betzenberg nicht sogar eine handvoll Buden eingeschenkt bekommen hat. Mit drei Weltklasseparaden verhinderte er mehrfach einen noch höheren Rückstand und hielt seine Vorderleute im Spiel. Natürlich darf man dabei auch seinen Patzer nicht unterschlagen der letztendlich zum 0:2 Rückstand führte, was auch gleichzeitig der Endstand des heutigen Südwestderbys war. Über das sportliche will ich erst noch mal schlafen, bevor ich mich äußere. Allerdings war die Reise nach Kaiserslautern und zurück ein kleines Abenteuer.

Schon die Hinfahrt mehrerer Züge verzögerte sich auf der eingleisigen Strecke zwischen Karlsruhe und Landau, sodass der Anpfiff der Partie um 10 Minuten verschoben werden musste. Die Rückreise war dann aber eine totale Katastrophe. Da wird immer über die Verkehrs- und Parksituation rum um unseren altehrwürdigen Wildpark gemeckert, aber was sich da in Kaiserslautern abspielt ist wirklich ein Skandal! Ich habe das Stadion gegen 15:50 Uhr verlassen und wollte um 16:32 Uhr mit der Regionalbahn nach Karlsruhe fahren. Unmöglich! Völlig überfüllte Bahnsteige und kein Zugang zu den Zügen mehr. Wurde sogar von der Polizei abgesperrt. Um 17:32 Uhr habe ich es dann endlich geschafft mich in einen Zug, der eher einer Sardinenbüchse glich, reinzuquetschen und da standen immer noch Massen auf den Bahnsteigen in alle Richtungen. Und das fast drei Stunden nach Spielschluss! Wie wunderbar läuft das bei uns mit unseren tollen gelben badischen Stadtbahnen!

Und der Treppenwitz dabei: Es waren fast ausschließlich Pfälzer Stadionbesucher, da die Karlsruher ja bereits mit den Sonderzügen abtransportiert waren. Also ein Grundsatzproblem, wie mir auch einige Pfälzer sagten: „Es geht nach jedem Spiel auf dem Betze so zu.“ Ich habe mir dabei folgendes gedacht: Den Regionalverkehr betreibt die Bahn ja nur. Die Bundesländer bestellen und bezahlen wie viele Bahnen sie haben wollen. Lieber Kurt Beck, warum bestellen Sie für diese Großveranstaltungen nicht genügend Züge? Wir, von Euch so heiß geliebten Baden-Württemberger, bezahlen das dann über den Länderfinanzausgleich sowieso. Ihr Pfälzer seid ja schließlich ein Nehmerland und wir ein Geberland! Dann wäre ich wenigstens anständig wieder weg gekommen und hätte auch was von meinem Steuergeld gehabt. (Einen Fahrschein für 8,35 Euro - ich bin Bahncard-50-Inhaber - hatte ich natürlich gekauft.)

Also, meine Rückreise dauerte dann von 16:32 Uhr (inkl. am Bahnsteig rumhängen) bis 21:32 Uhr von Kaiserslautern Hauptbahnhof bis Karlsruhe Stadtmitte. Sage und schreibe 300 Minuten gegenüber 81 Minuten laut Fahrplan. Einen Anteil an diesen Minuten hatten zudem auch noch ein paar Karlsruher „gehirnamputierte“, wenn da überhaupt jemals was zu amputieren war, weil sie im Landauer Bahnhof bei einem Zwischenhalt mal wieder Randale gemacht haben. Die Polizei hat den Zug geräumt, die Schwachköpfe eingekesselt bis Verstärkung da war und dann auch noch den ganzen Bahnsteig evakuiert. Alle Züge standen in der Zwischenzeit still. Nix ging mehr. (Bilder davon habe ich Euch mitgebracht. Siehe rechts!) Letztendlich wurden wir Passagiere aus zwei Zügen von der Polizei in einen Zug gequetscht („wie Vieh getrieben“ will ich mal nicht sagen), der nach wenigen Minuten einem Backofen mit 55 Grad Unter-, Ober- und Seitenhitze glich. In Wörth bin ich dann aus dieser Bahn geflüchtet und auf dem Nebengleis war sie wieder: Meine gelbe badische Stadtbahn S 5 und alles, bis auf die Niederlage, war wieder gut…

In diesem Sinne einen schönen Sonntag!

Euer

Erwin

1 Kommentar:

  1. Naja, da war wohl bei der Heimfahrt mehr Feuer drin als beim Spiel.
    Gruss Simon

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