Donnerstag, 1. Oktober 2009

Präses Paul soll es richten...

Über 1 500 KSC-Mitglieder tagten bis spät in die Nacht.

Hallo KSC-Fans,

der 65jährige Oberbürgermeister von Bretten (Landkreis Karlsruhe) Paul Metzger wurde mit einer überwältigenden Mehrheit von 748 Stimmen bereits im ersten Wahlgang mit über 50% der abgegebenen Stimmen zu unserem neuen Präses gewählt.

Seine Mitbewerber Rolf Kahn (295 Stimmen) und Siegfried König (381) konnten den anwesenden Mitgliedern wohl wenig überzeugende Argumente liefern.

Auch der Auftritt des Torwart-Titanen Oliver Kahn, der um 22:05 Uhr die Europahalle betrat, konnte Vater Rolf zu keinem besseren Ergebnis verhelfen. Ganz im Gegenteil: Als Oli ans Mikrofon trat musste er sich sogar Pfiffe und Buhrufe anhören.

Der neue Präses hat uns versprochen innerhalb der nächsten 12 Monate 10 000 neue Mitglieder zu werben und bereits am Donnerstagmorgen mit Michael Kölmel ein weiteres Gespräch wegen des umstrittenen Vermarktungsvertrages zu führen.

Zur Wahl der beiden Vize-Präsidenten kam es nicht mehr, weil die Versammlung aufgrund der nächtlichen Stunde abgebrochen wurde und zeitnah neu einberufen werden soll.

Ich muss jetzt auch abbrechen, meine Holde schläft und ich will keinen Ärger kriegen.

In diesem Sinne gute Nacht

Euer

Erwin

Samstag, 26. September 2009

Wenn einer eine Reise tut…

Über die Schwachstellen in der Mannschaft und Schwachköpfe im Zug

Hallo KSC-Fans,

so, jetzt bin ich wieder daheim bei meiner Holden. Der Ausflug nach Kaiserslautern hat allerdings etwas länger gedauert wie geplant und unser Trainer Markus Schupp hätte besser meine Schwachstellenanalyse von gestern beachtet. Aber nein, er hat wieder die gleiche Startformation auflaufen lassen und es ist nun ausgerechnet im Derby gegen den FCK mit 0:2 in die Hosen gegangen. Nach einer ordentlichen ersten Halbzeit drohte die Mannschaft dann zwischen der 53. und 65. Minuten sogar völlig auseinanderzufallen.

Nur Markus Miller war es zu verdanken, dass der KSC auf dem Betzenberg nicht sogar eine handvoll Buden eingeschenkt bekommen hat. Mit drei Weltklasseparaden verhinderte er mehrfach einen noch höheren Rückstand und hielt seine Vorderleute im Spiel. Natürlich darf man dabei auch seinen Patzer nicht unterschlagen der letztendlich zum 0:2 Rückstand führte, was auch gleichzeitig der Endstand des heutigen Südwestderbys war. Über das sportliche will ich erst noch mal schlafen, bevor ich mich äußere. Allerdings war die Reise nach Kaiserslautern und zurück ein kleines Abenteuer.

Schon die Hinfahrt mehrerer Züge verzögerte sich auf der eingleisigen Strecke zwischen Karlsruhe und Landau, sodass der Anpfiff der Partie um 10 Minuten verschoben werden musste. Die Rückreise war dann aber eine totale Katastrophe. Da wird immer über die Verkehrs- und Parksituation rum um unseren altehrwürdigen Wildpark gemeckert, aber was sich da in Kaiserslautern abspielt ist wirklich ein Skandal! Ich habe das Stadion gegen 15:50 Uhr verlassen und wollte um 16:32 Uhr mit der Regionalbahn nach Karlsruhe fahren. Unmöglich! Völlig überfüllte Bahnsteige und kein Zugang zu den Zügen mehr. Wurde sogar von der Polizei abgesperrt. Um 17:32 Uhr habe ich es dann endlich geschafft mich in einen Zug, der eher einer Sardinenbüchse glich, reinzuquetschen und da standen immer noch Massen auf den Bahnsteigen in alle Richtungen. Und das fast drei Stunden nach Spielschluss! Wie wunderbar läuft das bei uns mit unseren tollen gelben badischen Stadtbahnen!

Und der Treppenwitz dabei: Es waren fast ausschließlich Pfälzer Stadionbesucher, da die Karlsruher ja bereits mit den Sonderzügen abtransportiert waren. Also ein Grundsatzproblem, wie mir auch einige Pfälzer sagten: „Es geht nach jedem Spiel auf dem Betze so zu.“ Ich habe mir dabei folgendes gedacht: Den Regionalverkehr betreibt die Bahn ja nur. Die Bundesländer bestellen und bezahlen wie viele Bahnen sie haben wollen. Lieber Kurt Beck, warum bestellen Sie für diese Großveranstaltungen nicht genügend Züge? Wir, von Euch so heiß geliebten Baden-Württemberger, bezahlen das dann über den Länderfinanzausgleich sowieso. Ihr Pfälzer seid ja schließlich ein Nehmerland und wir ein Geberland! Dann wäre ich wenigstens anständig wieder weg gekommen und hätte auch was von meinem Steuergeld gehabt. (Einen Fahrschein für 8,35 Euro - ich bin Bahncard-50-Inhaber - hatte ich natürlich gekauft.)

Also, meine Rückreise dauerte dann von 16:32 Uhr (inkl. am Bahnsteig rumhängen) bis 21:32 Uhr von Kaiserslautern Hauptbahnhof bis Karlsruhe Stadtmitte. Sage und schreibe 300 Minuten gegenüber 81 Minuten laut Fahrplan. Einen Anteil an diesen Minuten hatten zudem auch noch ein paar Karlsruher „gehirnamputierte“, wenn da überhaupt jemals was zu amputieren war, weil sie im Landauer Bahnhof bei einem Zwischenhalt mal wieder Randale gemacht haben. Die Polizei hat den Zug geräumt, die Schwachköpfe eingekesselt bis Verstärkung da war und dann auch noch den ganzen Bahnsteig evakuiert. Alle Züge standen in der Zwischenzeit still. Nix ging mehr. (Bilder davon habe ich Euch mitgebracht. Siehe rechts!) Letztendlich wurden wir Passagiere aus zwei Zügen von der Polizei in einen Zug gequetscht („wie Vieh getrieben“ will ich mal nicht sagen), der nach wenigen Minuten einem Backofen mit 55 Grad Unter-, Ober- und Seitenhitze glich. In Wörth bin ich dann aus dieser Bahn geflüchtet und auf dem Nebengleis war sie wieder: Meine gelbe badische Stadtbahn S 5 und alles, bis auf die Niederlage, war wieder gut…

In diesem Sinne einen schönen Sonntag!

Euer

Erwin

Freitag, 25. September 2009

Den Betzenberg erstürmen!

Drei Schwachstellen in der bisherigen Startformation und die Alternativen

Hallo KSC-Fans,

ich habe gerade bei der Bahn meine Online-Tickets für die morgige Zugfahrt von Karlsruhe nach Kaiserslautern gebucht und ausdruckt. Mein Reisemäppchen mit den Bahntickets und dem Ticket für das Fritz-Walter-Stadion ist komplett gerichtet. Trotz der Pokalpleite gegen Dortmund freue ich mich sehr auf diesen „Ausflug“, denn ich war noch nie auf dem neuen Betzenberg. Ich kenne nur das alte Stadion.

Ich werde wohl nicht ganz allein im Regional-Express nach Kaiserslautern sitzen. Wie ich heute von unserem Manager Rolf Dohmen gehört habe, hat der KSC das komplette Gästekontingent der Karten ausgenutzt, sodass man mit rund 5 000 KSC-Fans rechnen kann, die sich auf den Weg in die Pfalz machen. Wieder mal eine wahre „Völkerwanderung“. Was für ein Fanpotential! Und sogar meine Holde ist dieses Mal völlig einverstanden, dass ich zum Auswärtsspiel fahre. Wahrscheinlich hat sie noch meine leuchtenden Augen nach der Rückkehr aus München (Allianz-Arena) in Erinnerung. Ein hartes Ei für meinen Reiseproviant hat sie, glaube ich, eben schon vorbereitet.

Bin mal gespannt wie die über 80minütige Bahnfahrt mit den Fans werden wird. Allerdings möchte ich wie unser Manager Rolf Dohmen an die Fans appellieren ihre Kraft und Energie für die Unterstützung der Mannschaft zu verwenden, statt für anderen Blödsinn. Die idiotische Rauchbombe im KSC-Block beim Pokalspiel am Dienstag hat dafür gesorgt, dass der KSC Post vom DFB bekam. Und das kostet wieder Geld…

Drei Schwachstellen habe ich in der Mannschaft ausgemacht: Markus Schupp hat gegen Dortmund - im dritten Spiel unter seiner Regie - zum dritten Mal die gleiche Startformation auflaufen lassen. Er wolle den Spielern Sicherheit geben, hat er immer wieder gesagt. Doch was sich in den Spielen zuvor schon abzeichnete hat sich meiner Meinung nach im Pokalspiel eindeutig gezeigt: Diese Formation hat auf jeden Fall drei Schwachstellen, die ich unbedingt mit Alternativen besetzen würde.

Schwachstelle 1 in der Abwehr: Die Gebrüder „Leichtsinn“ (Langkamp)! In der Innenverteidigung braucht es unbedingt einen Stabilisator. Deshalb für mich ganz klar Dino Drpic für Sebastian Langkamp.

Schwachstelle 2 im Mittelfeld: Routinier Marco Engelhardt! Hat zwar die Erfahrung, Übersicht und will die Räume eng machen, ist aber viel zu langsam und verliert zu viele Bälle. Deshalb für mich ganz klar der wieder genesene Michael Mutzel statt unserem Engel, auch wenn er als Ex-Lauterer besonders motiviert sein dürfte.

Schwachstelle 3 im Sturm: Der Finne Niklas Tarvajärvi! Kein Kopfball, unnötige Ballverluste, zu langsam. Ich habe ja die Vorbereitungsspiele nicht gesehen wo er so erfolgreich gewesen soll, aber auf der Haupttribüne (und da sitze auch ich) wundert man sich schon sehr, wo die Verantwortlichen bei ihm die fußballerischen Qualitäten gesehen haben wollen. Deshalb für mich ganz klar Nigeria statt Finnland (Macauley Chrisantus statt Tarvajärvi) Und wenn es nicht läuft, haben wir immer noch den schnellen Toni Fink, der zusätzlich für Alarm sorgen kann.

Bin mal gespannt, wen der Trainer morgen um 13 Uhr auflaufen lässt. Er hat sich heute sehr bedeckt gehalten, ob er die Mannschaft ändern wird. Nur über Sebastian Langkamp hat er gesagt: „Bei den bisherigen Liga-Spielen haben seine Leichtsinnsfehler und leichten Ballverluste noch zu keinen Problemen geführt, aber im Dortmundspiel hat man gesehen, dass er das unbedingt abstellen muss. Da muss ich beim Abschlusstraining noch mal schauen.“ Ich bin mal gespannt…

Also noch mal meine Änderungen: Sebastian Langkamp, Marco Engelhardt und Niklas Tarvajärvi auf die Bank und Dino Drpic, Michael Mutzel und Macauley Chrisantus auf den Rasen und wir erstürmen den Betzenberg!

In diesem Sinne bis morgen im Fritz-Walter-Stadion!

Euer

Erwin

Montag, 21. September 2009

Noch 8 000 Karten für Pokalhit

Dortmund hat bereits sein volles Kontingent ausgeschöpft!

Hallo KSC-Fans,

ich komme gerade von der KSC-Pressekonferenz zurück. Bis heute Mittag sind knapp 22 000 Karten für den Pokalhit gegen die Dortmunder Borussen verkauft. Darin sind auch die Tickets für die Dortmunder Fans beinhaltet, die mit rund 3 000 Anhängern anreisen werden.

Für alle Bereiche im Wildpark sind noch 8 000 Karten zu bekommen. Käuflich erwerben kann man die Tickets bei der KSC-Geschäftsstelle und allen anderen Vorverkaufsstellen. Die Kassenhäuschen am Stadion öffnen dann morgen bereits um 15 Uhr. Ich habe gleich noch drei Tickets gekauft und nehme meine Holde und die Nachbarn mit.

Ich freue mich sehr auf diesen Fight! Der Rasen wird gerade frisch gemäht, die DFB-Pokal-Banden sind schon angebracht und man kann die Pokal-Stimmung bereits heute schon spüren. Auch unser neuer Trainer Markus Schupp sprach vorhin von einem ganz anderen Spiel wie gegen den FSV Frankfurt am Freitag. „Die sind ziemlich tief und defensiv gestanden. Dortmund hat sehr gute Einzelspieler, die den Gegner bereits in der eigenen Hälfte mit ihren schnellen Stürmern Zidan, Valdez und Sahin unter Druck setzen. Ich hoffe dass noch viele Zuschauer zu unseren Ticket-Schaltern kommen und die Mannschaft morgen Abend unterstützen werden“.

In diesem Sinne auf geht`s und noch ein Ticket sichern!

Euer

Erwin

Sonntag, 20. September 2009

Jetzt kommt auch noch Heinz Fenrich

Karlsruher OB fährt der Mannschaft erneut wieder in die Parade

Hallo KSC-Fans,

am Freitag, vor dem Spiel gegen Frankfurt, hatte ich noch von der schwierigsten Woche des Jahres gesprochen. (Heimspiel gegen Frankfurt, Pokalhit gegen Dortmund und Derby in Kaiserslautern - und das alles in 8 Tagen!) Mit dem erfreulichen 2:0 Sieg gegen die Hessen und damit dem ersten Heim-Dreier ist der Auftakt in diese schwierige Woche mehr als gelungen. Dass zu den sportlichen Herausforderungen am vergangenen Freitag auch die Bewerbungsfrist der Kandidaten für das neu zu wählenden Präsidium (am 30.09. in der Europahalle) abläuft, habe ich bewusst nicht mit aufgeführt, da ich es für wichtig halte, dass man sich in dieser Situation auf das Sportliche konzentriert. Doch der OB ist mir und dem KSC wieder voll in die Parade gefahren. Vor Abfahrt in den Wildpark hätte ich noch mal in mein E-Mail schauen sollen. Dann hätte ich gesehen, dass der Karlsruher OB Heinz Fenrich genau vier Minuten nachdem ich meinen aktuellen Beitrag online gestellt habe um 16:16 Uhr nun noch ein weiteres Fass aufgemacht hat.

Exakt um diese Uhrzeit ließ der OB über sein Presse- und Informationsamt einen Sonder-Pressedienst der Stadt Karlsruhe verbreiten, den ich Euch hier im Originalwortlaut wiedergeben will.

Die Verlautbarung der Stadt klingt so:

Karlsruhes Oberbürgermeister ergreift in der Stadionfrage erneut die Initiative

Nach „geordnetem Rückzug“ Newports will Fenrich „endlich eine Entscheidung“ / “Vollwertiger Neubau“ im Wildpark wurde „veränderten finanziellen Rahmenbedingungen“ angepasst / Stadion für 35.000 Zuschauer kostet 82 Millionen Euro / Fraktionen und KSC wurden informiert


Die in der vergangenen Woche von der Firma Newport überraschend veröffentlichte Erklärung, die Planungen für ein Stadion an der Durlacher Allee „vorläufig auf Eis zu legen“, muss von der Stadt als geordneter Rückzug des Investors aus dem Projekt gewertet werden, nachdem zuvor Newport in den vergangenen Monaten weder detaillierte Planungen noch nachvollziehbare Kostenaufstellungen vorgelegt hat. Es ist deshalb festzustellen, dass die bislang veröffentlichten Planungsüberlegungen Newports zum Standort Mastweide noch lange nicht die Qualität besitzen, um sie mit denen für den Wildpark zu vergleichen. Das Planungsbüro Drees und Sommer als externer Berater bestätigt die Berechnungen der städtischen Fachämter im Wesentlichen, wonach die Kostenannahmen Newports für die Infrastruktur „auch nicht annähernd mit der Realität in Einklang zu bringen sind“, so Oberbürgermeister Heinz Fenrich. Deshalb werde es nunmehr auch nicht gelingen, den vom Gemeinderat geforderten Vergleich von Machbarkeit und Kosten zeitnah herbeizuführen. Durch die andauernde Diskussion wegen eines vermeintlich alternativen Standorts habe man „ein weiteres Jahr keinen Fortschritt in der Stadionfrage“ verzeichnen können. Davor habe er bei den Standortuntersuchungen immer gewarnt, betont OB Fenrich. „Die Verantwortung dafür tragen diejenigen, die diese Diskussion entfacht beziehungsweise angeheizt haben“, wird das Stadtoberhaupt deutlich.

Um in der Stadionfrage aber endlich weiter zu kommen, ergreift der Oberbürgermeister mit einer nochmals überarbeiteten Planung für ein neues Fußballstadion am Traditionsstandort Wildpark erneut die Initiative. Wie vor kurzem angekündigt, hatte das Stadtoberhaupt das Frankfurter Planungsbüro Albert Speer & Partner (AS&P) vorausschauend damit beauftragt, seine bisherigen Planungsüberlegungen zu modifizieren und „auf die veränderten finanziellen Rahmenbedingungen einzugehen“. In Schreiben an die Fraktionen im Karlsruher Gemeinderat und den Präsidenten des Karlsruher Sport-Clubs (KSC) stellt das Stadtoberhaupt die jetzt vorliegende Planung für einen „vollwertigen Neubau“ in seinen Eckpunkten vor und kündigt an, „die optimierte Planungsvariante“ mit dem KSC zu besprechen, um dem Gemeinderat alsbald das Thema zur Entscheidung vorlegen zu können“.

Unter Einbeziehung des bestehenden Walls, bietet der aktuelle AS&P-Vorschlag für einen kompletten Stadionneubau rund 25.500 Sitzplätze und etwa 9.500 Stehplätze. Das ergibt ein Fassungsvermögen von insgesamt 35.000 Zuschauern - eingerechnet die 48 Logen und rund 1.200 Business-Seats. In die neue Haupttribüne sind 145 VIP-Parkplätze mit direkter Anbindung an den Business-Club integriert. Die restlichen VIP-Parkplätze befinden sich wie bisher im Stadionbereich. „Mit dieser veränderten Konzeption wird das bislang bekannte Erlöspotenzial und damit die Ertragsseite sowie der Komfort in keiner Weise signifikant verändert“, unterstreicht OB Fenrich. Dagegen reduzieren sich die Baukosten durch die neue Variante von 107 Millionen Euro auf jetzt netto knapp 82 Millionen Euro, und die direkten jährlichen Folgelasten aus der Stadionfinanzierung um mehr als die Hälfte. Dies ist ein „erfreuliches Signal“ für den städtischen Haushalt mit Blick auf die kommunale Finanzsituation einerseits und auf die Notwendigkeit für ein neues Stadion andererseits, hebt der Oberbürgermeister hervor.

Für Oberbürgermeister Heinz Fenrich ist eine Entscheidung „jetzt aber unumgänglich, da das Wildparkstadion zwischenzeitlich weder den öffentlich-rechtlichen Anforderungen noch denen der DFL genügt“. Auch die Polizei erwarte ein Handeln, da die Sicherheitslage nicht mehr befriedigend ist. Bauliche Maßnahmen am Bestand „sind dringend erforderlich, werden massiv eingefordert und können nicht weiter aufgeschoben werden“, mahnt das Stadtoberhaupt und kommt zu dem Schluss: „Die dafür erforderlichen Finanzmittel in zweistelliger Millionenhöhe im ‚alten Stadion’ können aber nach meiner Einschätzung in einem Neubau im Wildpark eine sinnvollere Verwendung finden“. (Offizieller SONDER-Pressedienst der Stadt Karlsruhe vom Freitag, den 18.09.2009, 16:16 Uhr)


Ich will mich inhaltlich mal mit einer Bewertung zurückhalten. Was mir aber wirklich auf den Geist geht, ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung. Diese Mitteilung wird exakt um 16:16 Uhr an alle Redaktionen verbreitet. Also exakt 104 Minuten vor dem Anpfiff zum wichtigen Spiel der Mannschaft gegen den FSV Frankfurt. Heinz Fenrich ist ja inzwischen bekannt dafür, dass er mit den Zeitpunkten seiner Veröffentlichungen bewusst Politik macht. Gerade in der Stadionfrage hat er seinen Mieter (den KSC) schon des Öfteren brüskiert und zum Teil auch vor vollendete Tatsachen gestellt. Ich erinnere mich da zum Beispiel an einen Pressedienst, der just zum gleichen Zeitpunkt veröffentlicht wurde, als die KSC-Verantwortlichen im Trainingslager bei der Mannschaft in Tonbach weilten und dort die sportliche Jahrespressekonferenz abgehalten haben.

Was mir aber noch mehr auf den Geist geht, ist die sportliche Ignoranz die „unser“ OB da an den Tag legt. Um den KSC kann es ihm dabei nicht wirklich gehen! Sonst hätte er mit dieser Mitteilung zumindest gewartet, bis das Spiel gegen Frankfurt abgepfiffen ist. Der Vorschlag kommt meiner Meinung nach zur absoluten Unzeit: Erstens stehen wir vor einer sportlich sehr schwierigen Woche und zweitens will von der Thematik Stadion im Moment sowieso niemand was wissen. Dazu muss erstmal am 30. September ein neues Präsidium gewählt sein. Die bisherigen Verantwortlichen werden sich doch in den nächsten anderthalb Woche nicht mehr mit diesem Thema beschäftigen. Dieses ganze Theater sorgt auch immer wieder für Verunsicherung im ganzen Verein und das schlägt sich letztendlich auch auf den Trainer und die Mannschaft nieder. Das hat man doch in der Vergangenheit oft genug gesehen. Und was macht der OB dann? Nachdem sein Sekretariat die Mitteilung verbreitet hat, gemütlich ins Stadion fahren, in den VIP-Raum sitzen und mal gucken und hören wie und was die Pressemitteilung ausgelöst hat. Ich finde das unmöglich!

Deshalb lieber OB Fenrich: Ihr Timing stimmt einfach nicht! Sie sollten nicht mehr dem KSC in die Parade fahren und endlich kapieren, dass es ausschließlich um die Mannschaft geht. Und nur wenn die sportlich erfolgreich ist, brauchen wir ein Stadion und nur dann kann auch die Stadt Karlsruhe von ihrem größten und besten Werbeträger profitieren. Und, der KSC ist für uns Fans Herzenssache. Der viel strapazierte Begriff des Traditionsvereins ist für uns ein bleibender Wert! Spielen Sie nicht mit so was! Es ist unerträglich zu beobachten wie Sie diesen Wert für politische Taktierereien ständig und immer wieder missbrauchen.

Übrigens: Der Vorschlag ist so schlecht nicht, wenn er denn belastbar ist! Und bevor man so was hinausposaunt, bespricht man das doch zunächst intern…

In diesem Sinne noch einen schönen Rest-Sonntag

Euer

Erwin

Freitag, 18. September 2009

Es ist gut gegangen… und wie!

Und über die schwierigste Woche des Jahres, sowie ein gutes Buch

Hallo KSC-Fans,


in Cottbus ist es gut gegangen… und wie! Unsere Jungs haben gleich vier Buden gemacht – und das auswärts – und den ersten Sieg in Cottbus überhaupt gelandet. Wenn das bisher keine gute Woche war. Ich will aber nicht gleich in Jubelarien ausbrechen, denn da habe ich mir nach dem Sieg bei den Münchner Löwen ganz schön den Mund und Finger verbrannt, nachdem wir im folgenden Heimspiel von den Kiez-Ballermännern aus St. Pauli mit 0:4 regelrecht abgeschossen worden sind.


In meiner letzten Kolumne hatte ich ja die bisherigen Kicker-Noten der KSC-Spieler analysiert und bin dabei zu einem dramatischen Ergebnis gekommen. Der Auftritt in Cottbus könnte aber die Wende gewesen sein, wenn die Mannschaft nachher gegen den FSV Frankfurt nahtlos an dieser Leistung anknüpft. Was mir besonders gut gefallen hat, war die neue taktische Ausrichtung mit drei Offensivkräften, einer Spitze und zwei hängenden Angreifern dahinter. Praktisch ein 4-3-3. Wunderbar! Das zeigt dem Gegner auch mal gleich mit der Aufstellung, dass man nicht zum Halma-Spiel auf den Platz geht, sondern möglichst die volle Ausbeute von drei Punkten haben will.

Markus Schupp hat im Blick auf die heutige Partie vom schwierigsten Spiel des Jahres gesprochen. Ich spreche von der schwierigsten Woche des Jahres, die dem KSC bevorsteht. Nach nur drei Tagen Pause und der langen Rückreise von Cottbus müssen die Jungs heute schon wieder gegen Frankfurt ran. Alles andere als drei Punkte (gegen den Tabellenletzten!) wäre zu wenig. (Kleiner Tipp zur Historie: Das letzte Zusammentreffen der beiden Teams liegt inzwischen schon 29 Jahre zurück) Nach nur drei weiteren Tagen kommt am Dienstag (Anpfiff 20:30 Uhr) die Kloppo-Truppe aus Dortmund zum Pokalschlager in den Wildpark. Neben dem sportlichen Weiterkommen in die 3. Runde des DFB-Pokals geht es für die Badener dabei auch um richtig viel Geld. Für den Sieger winken nämlich knapp 500 000 Euro! Und das ist für die klammen Wildpark-Kassen richtig viel Kohle. Und danach geht es am Samstag (Anpfiff 13:00 Uhr) zum Derby nach Kaiserslautern, was sicher eine äußerst heiße Kiste werden wird.

Meine Holde hatte ja gemeckert, dass ich mich zuviel mit den Kicker-Statistiken im Internet beschäftige und ich lieber mal ein gutes Buch lesen sollte… Diese „Anweisung“ meiner Holden habe ich natürlich wie immer gleich befolgt (erleichtert das Zusammenleben enorm!) Daher bin am letzten Montag in die Buchhandlung gewackelt und habe innerhalb kürzester Zeit ein gutes Buch gefunden: Das offizielle Saisonbuch 2009 der Bundesliga! Ich bin mir nicht ganz sicher, ob meine Holde das mit einem guten Buch gemeint hat, aber ich halte es unter Fußball-Fans für eine Pflichtlektüre! Die komplette Statistik und Informationen der vergangenen Saison, detailliert pro Spieltag und Verein. Wir KSC-Fans können auf Seite 147 noch mal die Tragik des Giovanni Federico nachlesen: Zweimal fehlten je zwei Millimeter – er wäre der Held gewesen und der KSC nicht abgestiegen…

In diesem Sinne bis gleich im Wildpark

Euer

Erwin

Sonntag, 13. September 2009

Die Statistik lügt nicht!

Über die dramatische Abwärtsentwicklung bei den Noten in den ersten vier Spielen

Hallo KSC-Fans,

ich bin ja ein großer Anhänger des Fachblattes Kicker. Gerade deren Noten für die Spieler finde ich neben denen der Bildzeitung für Extraklasse und professionell. Da gibt es so manch andere Blätter, da gehen dir die Haare aus, wie die benoten. Manchmal hat man zum Beispiel bei der Welt am Sonntag den Verdacht, dass die irgendjemand – oder vielleicht gar niemand – hinschicken, der entweder vom Fußball weniger versteht als die berühmte Kuh vom Tanzen, oder sich während des Spiels lieber an den Buffets in den VIP-Räumen labt, statt seiner Arbeit nachzukommen. Beim Kicker ist das anders: Zum einen sind das wirkliche Fachleute und Experten und zum anderen ist bei jedem Spiel für jede Mannschaft ein Reporter dabei, der „sein“ Team auch die ganze Saison verfolgt. Daher kann man sich auch auf diese Noten verlassen. Ich habe ganz selten erlebt, dass die beim Kicker mit der Einzelkritik mal daneben gelangt haben.

Ums so mehr hat mich meine Analyse geschockt! Der Kicker hat ja im Internet eine Rubrik (auch für die 2. Liga!) „Topspieler“. Dort findet sich bei allen Positionen Torwart, Abwehr, Mittelfeld und Sturm KEIN Spieler des KSC unter den jeweils ersten fünfzehn. Das hat es seit Jahren, in der 1. und 2. Liga, nicht gegeben. Wenn man dann die Komplett-Rangliste aller Spieler betrachtet, findet man den ersten Karlsruher auf Platz 105! Und das ist mit einem Notenschnitt von 3,63 (Skala 1-6 wie Schulnoten) ausgerechnet unser bisheriger Torhüter Jeff Kornetzky, obwohl der mit diesem Wert zusammen mit Kiraly (1860) und Stuckmann (Aachen) der am schlechtesten bewertete Torhüter der zweiten Bundesliga ist. Als besten Feldspieler des KSC findet man mit einer Durchschnittsnote von 3,67 den jungen Franzosen Gaetan Krebs auf Platz 118.

Eine deutliche Sprache spricht auch die Liga-Tabelle. Dort ist der KSC mit einem Durchschnittswert von 3,99 (alle Spieler zusammen) Vorletzter. Schlechter ist nur noch unser nächster Heimspielgegner (Freitag, 18.09.09, 18:00 Uhr) FSV Frankfurt mit einem Wert von 4,49. In der richtigen Tabellen sind die auch letzter mit nur einem Punkt aus fünf Spielen. Ich verfolge diese Statistik der „Top-Spieler“ seit vielen Jahren mit großem Interesse (Meine Holde meint, ich sollte mal lieber ein gutes Buch lesen…). Ich kann mich nicht erinnern, dass vom KSC auf keiner Position kein einziger Spieler unter den ersten 15 zu finden war. Es war eigentlich immer das Gegenteil der Fall: Auch wenn verloren wurde, waren die Spiele zum größten Teil fußballerisch schön anzusehen. Jetzt verlieren wir und spielen auch noch schlecht. Ich finde diese Entwicklung dramatisch!

Das ist also der Ausgangspunkt. Diese kleine „Bilanz“ nach Noten ist das Ergebnis von vier Spieltagen unter dem Trainer Ede Becker. Ich werde mal hier meine Meßlatte anlegen und neben Punkten und Toren nach den nächsten vier Spielen mit Abschluss des 8. Spieltages diese Notenwerte dann mit der heutigen Situation vergleichen und ein erneutes Zwischenfazit ziehen, ob sich die Bilanz unter dem neuen Trainer Markus Schupp verbessert hat. Denn, wir Fans können auch mit Niederlagen umgehen, wenn die Mannschaft alles dafür getan hat ein Spiel erfolgreich zu gestalten. Und das drückt sich auch in der Bewertung der Spieler durch die Fachleute aus.

Markus Schupp hat am Freitag gesagt, das für ihn hauptsächlich der persönliche Eindruck im Training entscheidend ist und er nur die letzten beiden Spiele auf Video angeschaut hat. Da hat es mich etwas geschüttelt… Wenn ich als neuer Trainer anfangen würde, hätte ich mir alle Spiele rein gezogen. Wahrscheinlich sogar mindestens zweimal. Ich will doch wissen wie sich die Jungs anstellen, wenn es ernst wird. Stichwort „Trainingsweltmeister“! Ich muss doch wissen, ob jeder einzelne auch in der Lage ist seine PS auf den Boden zu bringen. Und ich hätte mir von allen Datenbanken die Statistiken jedes Spieles besorgt: Laufleistung, Zweikampfverhalten, Pässe, Fehlpässe, Torschüsse, u.s.w. Im Fußball geht zwar immer noch vieles nach Bauchgefühl, aber gerade wenn ich um die 22 Spieler neu kennen lernen muss und will kann ich von all dem oben genannten gar nicht genug haben. Wenn das mal gut geht…

In diesem Sinne bis morgen Abend im Stadion der Freundschaft

Euer

Erwin

Donnerstag, 10. September 2009

„Reiner Calmund ist now following you“

Und ob „Markus hoch Drei“ die neue Wunderwaffe des KSC wird.

Hallo KSC-Fans,

ich bin ja gleich nach meiner letzten Kolumne zur Vorstellung unseres neuen Trainers Markus Schupp gefahren, da ich außer meiner Erinnerung an die wunderbare Fönfrisur zu seinen Münchner Zeiten keine Erinnerung und auch keine Meinung zu unserem neuen Trainer hatte. Eine Woche später und mit einem neuen Trio „Markus hoch Drei“ bin ich heute eigentlich auch noch nicht viel schlauer. Ich habe ehrlich gesagt immer noch keine Meinung. Aber vielleicht ist das auch ganz gut. Wollen wir dem Neuen mal Zeit lassen. Und auch hier gilt „Entscheidend ist auf dem Platz“ und da geht es am Montag gleich gegen unsere Abstiegskollegen in Cottbus.

Markus der I. Zumindest was die Spieler betrifft, tanzt nun alles nach der Pfeife unseres neuen Trainers Markus Schupp. Die Fönfrisur ist Geschichte. Der 43jährige kam braun gebrannt und mit leicht angegrauten Haaren im Maserati von Rolf Dohmen im Wildpark an. Bei seiner Vorstellung hörte man dann Sätze wie „Die Mannschaft hat mehr Potenzial als es der Tabellenstand aussagt“, Fußball spielen können Sie alle, das haben sie schon oft genug bewiesen“, „Wichtig ist es die Fans wieder auf unsere Seite zu bekommen und das geht nur mit ehrlicher Arbeit“ und „Disziplin, ein intaktes Kommunikationsklima und ein respektvoller Umgang miteinander“.

Die Verlautbarung des KSC klingt so:
„Markus war einer der ersten Trainer, mit dem wir gesprochen haben. Er passt optimal in unser Anforderungsprofil“, erklärte KSC-Manager Rolf Dohmen. „Wir sind uns sicher, dass er der Richtige ist, um unsere Mannschaft in eine positive Zukunft zu führen.“ (Offizielle KSC-Mitteilung)

Ich fand den Auftritt irgendwie merkwürdig… Manager Dohmen strahlte wie an Weihnachten, aber Schupp wirkte für mich nicht überzeugt. Alle anderen haben das anders gesehen. Meine Holde hat gesagt, dass Schupp sie irgendwie an Armin Veh erinnert. Vielleicht ist es das was mich nicht überzeugt hat. Dem Veh habe ich zu seinen Stuttgarter Zeiten an seinem leeren Blick die Hilflosigkeit angesehen. Ich weiß es nicht… Harald Linder, Kollege vom Kurier, hat Schupp bei seiner Vorstellung gefragt, ob man es als Mut oder Tollkühnheit bezeichnen soll, dass er seinen sicheren Arbeitsplatz bei Red Bull Salzburg gegen den KSC eingetauscht hat. Auch ein interessanter Aspekt. Schupp sieht die „interessante Aufgabe bei einem Traditionsverein“.

Markus der II. Ziemlich sicher wird die Nummer 31 Markus Miller bald wieder unsere Nummer Eins im Tor sein. Nach dem ganzen gepokere (Miller und KSC!) hat er jetzt einen neuen Vertrag unterschrieben. Der KSC hat dies mit einer „interessanten“ Pressemitteilung kommentiert, wie ich in solcher Form bisher noch nie gelesen hatte.

Die Verlautbarung des KSC klingt so:
„Der Schritt zurück in unser Team ist für Markus nur möglich geworden, weil er auf sehr, sehr viel Geld verzichtet hat“, erklärte KSC-Manager Rolf Dohmen. „Ab sofort ist er wieder ein vollwertiges Mitglied der Mannschaft.“ (Offizielle KSC-Mitteilung)

Ich finde diese Formulierung „… auf sehr, sehr viel Geld verzichtet…“ schon etwas seltsam. Was soll uns das jetzt sagen? Ist Markus Miller plötzlich ein Billigheimer, bisher gar ein Abzocker? Oder soll es ein Signal an die Fans sein, die mit Miller eigentlich schon abgeschlossen oder gar gebrochen hatten? Ich hätte das so nicht formuliert. Und was macht unsere bisherige „Vier-Spiele-Nummer-Eins“? Zwar hat sich Jeff Kornetzky, wahrscheinlich als Kampfansage, seine langen Haare abgeschnitten und den Schädel bis auf die Kopfhaut rasiert – das wird ihm aber nichts helfen – am Montag wird er in Cottbus wohl Markus Miller warm schießen. Das kennt er ja.

Markus der III. Im Moment ist Markus Kauczinski Co-Trainer von Markus Schupp. Der Neue hat angeblich bewusst keinen eigenen Adlatus mitgebracht und ist nach eigener Aussage für alles offen, weil er erst mal schauen und reden will. „Warum sollte man gute Leute wegschicken?“ Löblich!

Calli liest Erwin. Ich „zwitschere“ doch jetzt auch bei Twitter.com mit. Den Link dazu findet Ihr bei meinen Leseempfehlungen auf der rechten Seite. Vorgestern hat mich fast der Schlag getroffen! Ich bekam von Twitter ein eMail „Reiner Calmund is now following you“, was auf Deutsch heißt: Calmund liest mein gezwitscher und meine Kolumne. Ich dachte erst an einen Scherz, aber er ist es wirklich! Herzlich Willkommen Reiner Calmund in der immer größer werden Lesergemeinde. Und: Noch einmal vielen Dank, dass Du vor vielen Jahren mit der Anzahlung für Clemens Fritz (wechselte erst ein Jahr später nach Leverkusen) unseren KSC vor dem finanziellen Aus gerettet hast!

Ich werde am morgigen Freitag dann mal zur Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Cottbus gehen. Mal schauen und hören, was unser neuer Trainer nachdem er die Mannschaft nun kennen gelernt hat zu berichten weiß. Vielleicht habe ich dann ja eine Meinung.

In diesem Sinne

Euer

Erwin

Donnerstag, 3. September 2009

Konsequenzen für Aduobe, Langkamp und Stindl!

Und über die Personalien Buck, Raase, Miller und Schupp

Hallo KSC-Fans,

ganz ehrlich, für mich war der Auftritt gegen St. Pauli spätestens in der zweiten Halbzeit eigentlich Arbeitsverweigerung! Wenn man an einem Freitag um 18 Uhr, in der zweiten Liga und dann noch während der Urlaubszeit die Hütte mit knapp 27 000 Zuschauern voll hat, sich dann so mehr oder weniger wehrlos abschlachten lässt, muss man sich schon fragen was in dieser Mannschaft los oder eben nicht los ist. Nur vier Tage vorher in München habe ich was ganz anderes gesehen. Ich verstehe es nicht.


Es ist aber auch dumm gelaufen. Der Freistoß zum 0:1 war keiner und der schlechte Schiedsrichter hat mit seinen „Mauerspielchen“ die Jungs verwirrt. Timm muss kurz vor der Halbzeit den Ausgleich machen und das Foul an Sebastian Langkamp in der 45. Minute war im Strafraum und muss daher Elfmeter geben. Dann sehen wir in der zweiten Halbzeit wahrscheinlich ein anderes Spiel. Doch nach der Pause folgt wieder ein unberechtigter Freistoß für die Ballermänner vom Kiez, den zu allem Übel auch noch Marco Engelhardt unhaltbar abfälscht und es steht plötzlich 0:2. Unsere Mannschaft ist danach völlig auseinander gefallen und es hätte noch schlimmer als am Ende ein 0:4 im heimischen Stadion! kommen können. Und das, wo ich gefordert hatte den Wildpark wieder zur Festung auszubauen…

Was mich aber erschreckt hat war, dass unsere Truppe in allen Belangen unterlegen war. Gerade körperlich. Alle Gegner waren nahezu einen Kopf größer als unsere Jungs und auch körperlich wesentlich robuster ohne großartig Foul zu spielen. Wenn unsere überhaupt mal in einen Zweikampf kamen, sind sie regelrecht abgeprallt…

Ich fordere Konsequenzen: Nehmt Goddie Aduobe die Kapitänsbinde weg! Seit er diese trägt (zum 2. Mal) ist er nicht mehr der, den wir kennen. Wahrscheinlich ist das für ihn eine zu große Belastung und Verantwortung. Das hat man im letzten Jahr schon bei Christian Eichner gesehen. Zuerst ist seine Leistung abgefallen und zum Schluss ist es ihm in den Kopf gestiegen. Sebastian Langkamp und Lars Stindl müssen bestraft werden! Ich würde die beiden, zumindest vorübergehend, in die zweite Mannschaft versetzen. Wer gerade mal eine halbe Saison als Profi gespielt hat, hat kein Recht mit den Zuschauern Streit anzufangen. Und das nach dieser Leistung!

Viel los in Sachen Personalien: Stefan Buck ist weg. Der FC Augsburg hat nach Edmond Kapllani (sitzt dort seit dem 2. Spieltag auch wieder auf der Bank) unseren zweiten „Bankangestellten“ verpflichtet. Gut so, dann kostet uns Stefan schon kein Gehalt mehr. Präsident Raase wird bei der nächsten Mitgliederversammlung nicht mehr kandidieren. Wir brauchen also einen neuen Präses. Danke Herr Raase, Sie und Ihr Team haben den KSC vor dem Ruin bewahrt und übergeben den Verein Ihrem Nachfolger schuldenfrei. Markus Miller will wieder ins KSC-Tor. Da fällt mir im Moment nicht viel dazu ein. Nur, das Wettbewerb immer gut ist. Zumal ich bei Jeff Kornetzky eh schon Bedenken hatte, ob er genug Biss als Stammtorwart mitbringt.

Ebenso keine Meinung habe ich zum neuen Trainer Markus Schupp. Spontan fällt mir nur ein, dass er in seiner aktiven Zeit bei Bayern, während und nach dem Spiel, immer eine wunderbare Fönfrisur hatte. Zuletzt war er Assistent von Huub Stevens in Salzburg und vorher auch schon Assi beim HSV unter Stevens und Martin Jol. Mein Wunschtrainer ist ja eigentlich Mirko Slomka gewesen, aber den können wir uns wohl nicht leisten. Gleich wird Markus Schupp beim KSC vorgestellt. Da gehe ich jetzt hin, vielleicht weiß ich dann mehr.


In diesem Sinne bis später

Euer

Erwin

Sonntag, 30. August 2009

Jetzt auch bei Twitter "mitzwitschern"

Hallo KSC-Fans,

bevor ich mich zur aktuellen Situation bei unserem KSC äußere, hier eine organisatorische Information:

Seit gestern "zwitschere" ich jetzt auch bei Twitter. Den Link dazu findet Ihr rechts in der Rubrik "Was ich gerne lese..."

Ich gebe es ja nicht gerne zu, aber das war mal wieder eine Idee meiner Holden...

Jetzt muss ich erst mal den Fußball-Stammtisch "Doppelpass" im DSF schauen!

Bis später

Euer

Erwin

Freitag, 28. August 2009

Schlüsselszene Einwechslung!

Und wie Markus Kauczinski die Mannschaft wach geküsst hat.

Hallo KSC-Fans,

ich kann es gar nicht oft genug sehen: Bei sky.de gibt es im Internet seit dieser Woche ganz neu auch von allen Spielen der 2. Liga eine Zusammenfassung (Siehe auch meinen Link-Tip auf der rechten Seite) ohne TV-Abo kostenlos zu sehen. 4:36 Minuten lang kann man da unseren historischen Sieg vom vergangenen Montag immer wieder anschauen. Historisch deshalb, weil dies der erste Sieg bei den Münchner Löwen seit 48 Jahren war und weil der KSC in den bisherigen vier Auftritten in der Allianz-Arena immer ganz alt ausgesehen hat. Und bei diesen Auftritten waren zum Teil zehntausende Fans aus Baden mit dabei. Nur einer nicht: Ich! Mein erster Besuch in der Arena und gleich ein überzeugender Auftritt und drei Punkte. Und ich war fasziniert. Ein wunderbares Stadion. In den ersten Minuten ganz ergriffen habe ich mich gefühlt wie ein kleiner Bub an Weihnachten.

Fußball ist halt doch, wie schon der Erfinder der Marktwirtschaft Ludwig Erhard zur Wirtschaft sagte, mindestens 50 Prozent Psychologie. Die Schlüsselszene beim 3:1 Sieg in München war für mich die Einwechslung eines dritten Stürmers kurz nach dem Führungstreffer zum 2:1. Eine ganz andere Kiste wird das Spiel gegen St. Pauli heute Abend. Da kommen die „Ballermänner“ vom Hamburger Kiez. Neun Tore in drei Spielen sprechen eine deutliche Sprache.

Einfluss nehmen. Die Instrumente der Einwechslung/Auswechslung. Dazu habe ich schon bei meiner ersten Kolumne in dieser Saison nach dem Pokalspiel bei TeBe Berlin meine Meinung gesagt. Ede Becker hatte dort nach Spielschluss auf die Frage warum er während des Spiels so unruhig war gesagt, er wollte Einfluss nehmen und der Mannschaft helfen die sich „etwas schwer“ tat. Ich habe mir in dieser Kolumne am 6. August die Frage gestellt, warum Ede nicht von den Instrumenten der Einwechslung/Auswechslung vor der 75. Minute gebrauch macht um Einfluss zu nehmen.

Sein (Übergangs?) Nachfolger Markus Kauczinski hat es nun vorgemacht wie man als Trainer auch während des Spieles Einfluss nehmen kann: Vier Minuten nach dem Treffer zur 2:1 Führung hat Kauczinski in der 63. Minute mit Chrisantus für Staffeldt den dritten Stürmer für einen Mittelfeldspieler eingewechselt. Und das bei einer gerade erzielten Führung und zudem noch auswärts! Das war ein ganz klares Signal: „Wir wollen hier gewinnen!“ Einmal an die eigene Mannschaft weiter dran zu bleiben und zum anderen auch an den Gegner und das Publikum in der Allianz-Arena. Was sage ich dazu: Das macht Sieger aus! Es war für mich ganz klar die Schlüsselszene in diesem Spiel und auch vielleicht für eine gute Zukunft dieser neuen und meiner Meinung nach sehr attraktiven Mannschaft.

Auch in der kurzen Vorbereitung hat Kauczinski Einfluss genommen. Nach der Pressekonferenz in den Katakomben des Münchner WM-Stadions habe ich mich mit dem KSC-Trainer unterhalten. Er hat Sätze gesagt wie „Mir war klar, dass wir offensiv spielen wollen“ und „Das kann zwar ein Risiko sein, aber wir wollten von Anfang an unser Spiel durchbringen“. Das ist doch Balsam auf die Seele eines jeden KSC-Fans. Offensiv spielen, eigenes Spiel machen, wann haben wir das zum letzten Mal gehört oder gar gesehen? Es war ein Genuss die neue Spielfreude unserer Jungs auf dem Rasen zu sehen. Ich habe Markus Kauczinski auch noch gefragt was er anders gemacht hat. Er sagte mir, dass in drei Einheiten nicht viel passieren kann aber er hat den Jungs gesagt: „Wenn wir nur einen Tag zusammen sind, wollen wir die Zeit nicht vergeuden, wenn wir drei Tage Zeit haben, können wir was erreichen und ab fünf Tagen könnt ihr was lernen“. Einfache, aber meiner Meinung nach große Worte, die die Spieler auch verstanden und ziemlich gut umgesetzt haben. Ich würde sagen: Er hat die Mannschaft wach geküsst!

Sorgen gemacht habe ich mir in München eigentlich nur um unseren Torwart Jeff Kornetzky als er in der zweiten Halbzeit das Tor vor den Münchner Fans hüten musste. Dort regnete es im wahrsten Sinne des Wortes Massen von Bierbechern, Geldstücken, Feuerzeugen und anderes auf den Elsässer herunter. Ein Ding der Unmöglichkeit! Den Linienrichter und Schiedsrichter Gagelmann, halte ich eh für einen der schlechtesten Pfeifenmänner, hat das wenig interessiert. Wir hätten gleich wieder wegen mangelndem Ordnungsdienst eine Strafe von mindestens 10 000 Euro aufgebrummt bekommen. Aber das ist halt der Münchner Bonus. Jeff blieb ziemlich cool und Gott sei Dank ist ihm nichts passiert.

Sorgen gemacht hat sich auch meine Holde zuhause vor dem DSF-Bildschirm um Manager Rolf Dohmen. Kurz nach Spielschluss hat sie mich auf dem Handy angerufen und gesagt, dass nach dem Abpfiff im TV-Interview trotz des Erfolges ganz schön schlecht ausgesehen hat. Ja, ich habe ihn dann später auch noch getroffen. Völlig ermattet und abgeschlafft lehnte er am KSC-Mannschaftsbuss. Nach all dem Stress der letzten Tage ist er nach den 90 Minuten förmlich in sich zusammengesackt.

Liebe Fans! Lasst den Manager jetzt mal in Ruhe. Der hängt mit dem Herzen dran! Und ob es im Verein derzeit so viele davon gibt kann zumindest bezweifelt werden, wenn man die Äußerungen bzw. verbalen Querschüsse einzelner Verantwortlicher und solcher die es noch werden wollen hört.

Und die BNN? Ich habe in München geschaut, ob ein BNN-Reporter da ist: Ich habe im Pressebereich keinen gesehen. Die Vertreter der Lokalradios, einige freie badische Journalisten und auch den Kollegen vom Kicker habe ich getroffen. Aber, ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die BNN tatsächlich aus Kostengründen keinen Reporter zu Auswärtsspielen schickt. Ganz bestimmt haben die ihre eigene Loge, weil Sie in Ruhe arbeiten wollen. Ich werde nächste Woche mal bei der BNN anrufen und nachfragen. Als Abonnent ist das ja mein Kundenrecht! Rufen Sie doch auch mal bei der BNN-Sportredaktion an.

Gegen St. Pauli wird es sicher ein ganz anderes Spiel. Die werden unseren Rasen ganz schön umpflügen. Da müssen unsere Jungs richtig dagegen halten. Schließlich hat der Kiez-Club jüngst Aachen in deren eigenem Stadion mit 5:0 regelrecht abgeschlachtet. Aber ich bin sicher das Markus Kauczinski die Mannschaft wieder richtig ein- und aufstellt. Was mir nämlich sehr gut gefallen hat ist, dass er die Mannschaft auch personell richtig durchwirbelt und wohl auch junge Nachwuchsspieler auf die Bank setzt. „Wir wollen die Ersatzbank so gestalten, dass wir mehrere Alternativen haben“, hat er gesagt. Wunderbar! „Nicht immer nur den gleichen alten Stiefel“, hat daraufhin ein Bekannter von mir gesagt. Eigentlich ganz einfach, aber so was hatte man seit Jahren nicht mehr im und um den Wildpark gehört. Sagt mein Bekannter.

Wie singt Sabine Wittwer in ihrem KSC-Song so schön: „… ein Fußballfest im Staaadion…“ Das wird heute sicher eines geben. Wie ich am Donnerstagmittag gehört habe waren da schon fast 21 000 Tickets für das Spiel verkauft. Und schließlich hat der KSC zuhause noch nie gegen St. Pauli verloren. Also, wollen wir den Wildpark wieder zur Festung ausbauen. Ganz wie in alten Zeiten. Meine Holde geht auch mit ins Stadion. Dann kann ja nix mehr schief gehen!

In diesem Sinne bis heute Abend im Wildpark

Euer

Erwin

Montag, 24. August 2009

Net so viel schwätze, fahre!

Und über die Erkenntnis warum aus dem Treffpunkt „Beim Ede“ nichts wird

Hallo KSC-Fans,

mein Köfferchen ist gepackt. Bevor ich gleich mit der Bahn (S-Bahn, TGV und ICE) voller Erwartungen nach München sause, will ich hier noch meine Meinung sagen. Meine Holde hat mich zwar wieder mal für wahnsinnig erklärt zu einem Auswärtsspiel zu fahren, aber ich habe mich durchgesetzt, besser gesagt, ich fahre einfach. Denn es ist viel „geschwätzt“ und geschrieben worden in den letzten Tagen. Doch jetzt wird es ernst. Entscheidend im Fußball ist halt immer noch auf dem Platz. Ja, das kostet drei Euro ins DSF-Schwein, aber es ist halt so. Und wie sagte schon Otto Rehagel: „Krisen? Die gibt es nur auf der Intensiv-Station“. Das hat dann auch meine Holde eingesehen und mir sogar den kleinen Koffer für die eine Übernachtung nach dem Spiel gepackt.

Den Koffer packen musste dieser Tage auch Ede Becker. Damit ist meine Frage von der letzten Woche beantwortet worden: Ja, der 15. Tabellenplatz am 2. Spieltag zwingt zum Handeln!


Ich habe Ede Becker das erste Mal – privat - am 14. Mai 2004 getroffen. Das war auf dem Wochenmarkt in Waldbronn. (Waldbronn ist eine Fusionsgemeinde, wozu auch der Ort Reichenbach gehört. Da ist Ede geboren und hat bis vor etwa einem Jahr dort gelebt. Deshalb auch „der Reichenbacher“) Damals war er noch Co-Trainer unter Lorenz-Günther Köstner. Es war ein Freitagvormittag. Der KSC musste am darauf folgenden Sonntag bei Union Berlin antreten und stand, wie im Moment, auf dem 15. Tabellenplatz, allerdings zwei Spieltage vor dem Ende der Saison und der Abstieg in die Regionalliga stand kurz bevor. Es war ein herrlicher Frühlingstag und Ede war mit dem Fahrrad gekommen. (Dasselbe mit dem er jetzt in Belgien seinen Frust rausstrampelt?) An den Marktständen hat er frischen Spargel und Frühkartoffeln gekauft, die er dann zusammen mit seiner Holden (Meine kann davon auch nicht genug kriegen…) vor der Abreise mit der Mannschaft nach Berlin noch essen wollte. Ich habe ihn angesprochen und viel Glück für das schwere Spiel gewünscht. Er hat sich bedankt und gesagt: „Ja, das ist eine schwere Situation. Und beim KSC hängen ja auch sehr viele Arbeitsplätze am Klassenerhalt.“ Guter Ede! Am Ende hat es damals geklappt. Der KSC hat in Berlin 2:2 gespielt und ist am Ende knapp nicht abgestiegen. Der Supergau konnte vermieden werden. In der damaligen Mannschaft stand im übrigen Marco Engelhardt und auf der Bank saß als Ersatztorwart Markus Miller…

Heute sitzt dann ein Interimstrainer auf der Bank beim Spiel gegen 1860 München. Und bei einer Niederlage droht der Relegationsplatz in der Tabelle nach dem 3. Spieltag. Zwischen meinem Treffen mit Ede Becker auf dem Waldbronner Marktplatz und dem heutigen Auswärtsspiel in München ist viel passiert. Sicher, einen Dank hat Ede Becker verdient. Und er tut mir wirklich leid - weil er den Absprung zur rechten Zeit verpasst hat. Dann hätte man nämlich den Nackten Mann am Haupteingang des Wildparkstadions abmontiert und eine Ede-Statue aufgestellt, sodass man sich künftig nicht mehr beim „Nackten Mann“ sondern beim „Ede“ getroffen hätte. Ich in sicher, so wäre es gewesen. Aber Ede hat es sich selber vermasselt. Nicht zu erkennen, wann die Nummer zu groß wird und dann noch die Sturheit dazu – da kommt was kommen muss. Man wird fast wie ein Hund vom Hof gejagt. Dieter Hecking hat in Hannover vorgemacht wie man selber rechtzeitig die Reißleine zieht… Das Management und Präsidium des KSC hat in meinen Augen nur einen Fehler gemacht: Man hätte Ede vor Weihnachten zum Sportdirektor (oder so irgendwas) „befördern“ sollen und einen jungen, hungrigen und mutigen Trainer verpflichten sollen. Dann wäre Ede und uns vieles erspart geblieben. Ganz sicher auch der Abstieg. Und ich wäre heute Dauerkartenbesitzer in der Bundesliga. Das ärgert mich! Mehr will ich zur Vergangenheit nicht mehr von mir geben. Ich habe in den vergangenen Wochen genug gesagt. Jetzt geht der Blick nur nach vorne!

Unsere Heimatzeitung verwundert mich: Bei der BNN (Hinweis für Auswärtige: Die Tageszeitung „Badische Neueste Nachrichten“ – habe ich auch im Abo) jagt plötzlich eine Sonderseite zum KSC die andere. Ich frage mich da, warum die nicht vorher mehr über den KSC berichtet haben. Da steht ja zwischenzeitlich mehr über Hoffenheim drin als über den KSC. Nix gegen den Heimatverein von Onkel Dietmar (Hopp), aber die BNN deckt als Monopolzeitung mit dem Stadt- und Landkreis Karlsruhe ein Gebiet mit fast einer Million Einwohnern (Lesern) ab, die was vom KSC lesen wollen. Und, der Ton der gegen die Trainer-Entscheidung angeschlagen wird, gefällt mir auch nicht. Ärgert man sich in der Redaktion vielleicht, dass man was nicht mitbekommen hat? Übrigens: Ein Bekannter von mir hat beim Pokalspiel in Berlin gesagt, dass die aus Kostengründen schon seit längerer Zeit keinen BNN-Reporter mehr zu Auswärtsspielen mitschicken. Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich werde heute Abend in München mal im Pressebereich schauen… Wenn dem so wäre: Keine Reporter – keine Rechte!

Jetzt muss ich aber los. Die Bahn wartet nicht und ich will früh da sein. Schließlich ist dies auch mein erster Besuch in der Allianz-Arena. Darauf freue ich mich. Und ich freue mich auf unsere Jungs. Denn ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir da einen Haufen anständiger Kerle und auch guter Fußballer beieinander haben. Ich will die unterstützen, die Mannschaft stark machen – darum geht es jetzt. Mal schauen wie man diese turbulente Woche verkraftet hat. Noch ein Tipp: Mit der Bahn ist man von Karlsruhe in drei Stunden in München am Hauptbahnhof. Und mit der U.-Bahn dann in etwa 20 Minuten vor dem Stadion. Spielbeginn ist um 20:15 Uhr. Also, die Holde fragen, Nachbar und Freunde an der Hand nehmen und los geht es. Karten gibt es noch genug. Die Mannschaft kann Unterstützung gebrauchen. Net so viel schwätze, fahre!


In diesem Sinne bis heute Abend in der Allianz-Arena

Euer

Erwin

Montag, 17. August 2009

Alarmstufe Rot!

Über die Frage ob der 15. Tabellenplatz am 2. Spieltag zum Handeln zwingt?

Hallo KSC-Fans,

mein Gott habe ich einen Hals! Meiner Holden hatte ich versprechen müssen wenn ich diese Kolumne wieder anfange, dass ich mich nur einmal in der Woche an die Tastatur setze und meine Meinung schreibe. Sonst hätte Sie mir das gar nicht erlaubt! Und jetzt muss ich dieses Versprechen schon nach zwei Wochen brechen. Das gibt morgen früh richtig Ärger, wenn meine Holde das sieht. Sie schlummert jetzt, aber ich kann nicht schlafen! Ich habe vorher bei „Sport im Dritten“ die Tabelle der zweiten Liga gesehen: Der KSC ist 15.! Alarmstufe Rot! Sicher, die Tabelle hat nach zwei Spieltagen noch keine große Aussagekraft – aber diese Pleite in Paderborn bereitet mir Schlaflosigkeit. Was war denn das für ein Gurkenkick und was für eine Aufstellung?

Bei der Bundeswehr habe ich gelernt: Immer preußisch Handeln. Das heißt, bevor man sich beschwert, soll man erst eine Nacht darüber schlafen. Ich habe jetzt zwei Nächte darüber geschlafen, mehr oder weniger. Aber ich habe noch genau so einen Hals wie am Freitag gegen 19:48 Uhr. Abpfiff in Paderborn.

Meine Analyse: Die Aufstellung habe ich bis heute nicht begriffen. Keine Konsequenz aus den Erkenntnissen des ersten Spieles. Christian Timm läuft von Anfang an auf. Aber das war es schon. Wenig Ballverluste, aber auch sonst kein Engagement und Auffälligkeiten. Zwei Stürmer, Tarvajärvi und Fink. Mittelfeld: Keines! Zumindest nix offensives oder gar kreatives. Engelhardt und Aduobe. Beide defensiv ausgerichtet und als Abräumer unterwegs. Gab aber nix abzuräumen. Der KSC wurde schlichtweg überrannt. Von einem Aufsteiger aus der dritten Liga! Unser Goddi wollte dann ein paar Akzente nach vorne setzen, da brannte es hinten noch mehr, weil Marco Engelhardt erneut auf Kreisklassenniveau unterwegs war. Wobei ich nicht weiß, ob ein Kreisklassen-Coach den Marco überhaupt geschenkt nehmen würde. Sorry, das ist zwar hart, aber wir sind im Profifußball!

Dann ein neuer Ede-Becker-Rekord: Auswechslung in der ersten Halbzeit (38. Minute). Ich habe rumgefragt: Niemand kann sich erinnern, dass Ede schon mal vor dem Pausentee einen Wechsel vorgenommen hat. Vorher hatte es allerdings schon zweimal im Kasten unseres Torhüters Jeff Kornetzky geklingelt und der KSC lag bereits zum Zeitpunkt des Wechsels mit 0:2 zurück. Sicher, der Finne hat sich bis dahin dem allgemeinen Niveau der Mannschaft angepasst, aber lieber Ede: Wie kann ich denn bei einem solchen Rückstand den Mittelstürmer auswechseln? Vor allem wenn ich weiß, dass ich mit Demirtas, Langkamp II. Buck, und Staffeldt nur noch die absoluten „Torgaranten“ auf der Bank sitzen habe? Zehn Minuten vor Schluss kommt dann Buck und platziert sich im Sturm!

Meine Prognose: Am Donnerstag habe ich noch meine Saisonprognose korrigiert: Mit Dino Drpic steigen wir auf, hatte ich da gesagt. Dieser Meinung bin ich immer noch. Allerdings nicht mit Ede Becker! So weh mir das tut Ede – besonders wenn ich schon vor der Halbzeit von unseren treuen Fans „Becker-raus-Rufe“ durch die Arena in Paderborn schallen höre - es ist höchste Abstiegsgefahr: Alarmstufe Rot!

In diesem Sinne, trotzdem einen schönen Wochenanfang.

Euer

Erwin

Donnerstag, 13. August 2009

Die Erlösung!

Über die Frage ob 23 000 „Trainer“ im Stadion irren können und ob Torwart-Titan und Vulkan Oliver Kahn jetzt KSC-Manager wird?

Hallo KSC-Fans,

im Kicker (Online-Ausgabe) lese ich gerade, dass unsere Wochenzeitung „Kurier“ in ihrer morgigen Ausgabe berichtet, dass Vater Rolf (65) unseres Torwart-Titans Oliver Kahn im Oktober bei der KSC-Mitgliederversammlung für das Präsidentenamt kandidieren will, weil er es nicht mehr akzeptieren kann „Dass man in der Führung quasi den Abstieg hingenommen hat wie etwas, das man halt nicht ändern kann und allen, die dafür verantwortlich waren, Freibriefe für ihr Handeln ausgestellt hat.“ Und, Sohn Oliver hat ihm seine Unterstützung zugesichert. Was soll das für uns Fans heißen? Wird der Torwart-Titan dann unter der Präsidentschaft seines Vaters unser neuer Manager?

Ein Kollege schrieb nach dem Auftaktspiel gegen Aachen in der letzten Ausgabe des „Sonntag“ von einer Erlösung des Christian Timm, als er in der 60. Minute nach einer absolut indiskutablen Leistung das Feld verlassen durfte. Treffender wie der Kollege kann man es meiner Meinung nicht formulieren. Kompliment! Ich frage mich allerdings, warum es bis zur 60. Minute dauern musste, bis die Zuschauer! und Timm`s Mannschaftskollegen erlöst wurden? Aber nun mal schön der Reihe nach.


Zuerst muss ich noch meiner Freude Ausdruck verleihen: Dino bleibt! Das war die wunderbarste Nachricht der letzten Woche. Ich bin meiner Holden um den Hals gefallen, als ich die Nachricht gehört habe. Sie hat mir natürlich gleich wieder den Kopf gewaschen, weil sie nach wie vor der Meinung ist, dass es mir dabei nur um seine Gattin Nives Celsius geht, die mein Gemüt erhitzt. Rein zufällig, war ich auch schon beim gleichen Friseur in der Amalienstraße wie die scharfe Kroatin. Aber mir geht es wirklich nur um den KSC. Meine Saisonprognose von letzter Woche muss ich deshalb jetzt gleich ändern: Sollte Dino Drpic (hat ja eine Ausstiegsklausel) nicht doch den Abflug machen, spielen wir mit dieser Abwehr ganz klar um den Aufstieg mit. Alles andere kann für den KSC auch keine Zielsetzung sein, wenn man sogar vernehmen darf, das Bielefeld – mit Unterstützung unseres Ex-Knipsers Federico (bereits 2 Tore) – nicht nur den Wiederaufstieg, sondern sogar Platz Eins als Saisonziel ausgibt! Da muss einfach bei uns mehr Feuer rein. Mehr „Eier“… Aber dazu später mehr.

Was mir Freude macht und Zuversicht gibt, sind insbesondere die drei neuen Krebs, Fink und Chrisantus. Ab der Einwechslung der drei Jungs in der zweiten Halbzeit gegen Aachen wurde auf dem Rasen des Wildparkstadions wieder mal richtig gewirbelt. Da hat man einen neuen KSC gesehen und es wurde zehn bis 15 Minuten richtig Gas gegeben. Das wollen wir sehen! Und mit etwas Glück, macht der junge Chrisantus noch seine zweite Bude und die ersten drei Punkte sind im Körbchen. Wunderbar!

Was mir Sorgen macht ist, warum man die drei neuen bis zur 60. Minute und sogar noch länger auf der Bank die Flutlichtmasten bestaunen lässt und sie den voller freudiger Erwartung gekommen Zuschauern vorenthält. Ganz nebenbei… die Punkte wären ohne die drei auch komplett futsch gewesen, denn die von Ede Becker aufgebotene Startformation hätte von den Personen und der taktischen Ausrichtung her kein Tor mehr gemacht. Erst mit den drei neuen, jungen und hungrigen Spielern kam richtig Leben in die Bude.

Was mir allerdings noch mehr Sorgen macht ist, dass Ede Becker die Besucher auf der Haupttribüne beschimpft hat. Deutliche Gesten und sogar lautes Brüllen in Richtung Zuschauer, als diese nach der Halbzeit sehr massiv die Auswechslung von Christian Timm gefordert haben. Wie sagte ein Freund von mir: „Mir ist sowieso unerklärlich wieso der einen neuen Vertrag bekommen hat. Timm ist das dritte Jahr beim KSC und bringt einfach seine PS nicht auf den Boden. (Zur Erinnerung: Letzte und einzige Tore vor fast zwei Jahren auf Schalke) Bei einem Trainer wie Magath wäre der nach 15. Minuten vom Platz, ein humaner Trainer wechselt ihn in der Halbzeit aus – nur ein sturer Bock wartet bis zur 60. Minute.“ Jeder der 23 000 „Trainer“ im Stadion hat gesehen, dass Timm in den ersten fünfzehn Minuten zehn Ballverluste hatte, zum Teil äußerst amateurhaft. Dass ihn der Trainer nicht sofort raus nimmt, ok, aber Timm nach der Halbzeit noch mal zu bringen, geht gar nicht! Und, warum tut Becker das dem Christian an? Lässt Ihn schmoren bis er gnadenlos vom aufgebrachten Publikum ausgepfiffen wird, um ihn dann endlich in der 60. Minute, wie der Kollege vom „Sonntag“ zutreffend schreibt, zu erlösen. Der Christian ist ein hochanständiger Junge – dass hat er nicht verdient! Nur, weiterbringen wird er uns in der zweiten Liga auch nicht. Er weiß es sicher auch selber und die 23 000 Zuschauer auch. Können die alle irren?

Meine Holde sagt es immer so: „Ich kann diese Introvertiertheit von Ede Becker nicht mehr ertragen“ Sie meint damit dieses regungslose am „Stängchen“ der Trainerbank stehen, nach Schlusspfiff sofort in die Kabine verschwinden, die Jungs im Jubel und der Niederlage alleine auf dem Platz lassen und auch keinen Kontakt mit den Fans zu suchen. Ich habe das bisher im Stadion, auf der Heimfahrt und dann noch auf der Couch vor dem Fernseher immer wieder verteidigt. Denn eigentlich bin ich ja ein großer Anhänger des Reichenbachers. Aber meine Überzeugungsversuche haben nix gebracht. „Siehste, er macht wieder nichts!“ hat sie zu mir gesagt, als die Zuschauer wegen Christian Timm tobten. Und ich hatte erstmals wirklich keine Argumente mehr. Ganz im Gegenteil, als Becker dann auch noch in Richtung Zuschauer brüllte, hatte das was ganz erbärmliches…

Apropos Erlösung: Im Oktober sind beim KSC ja die Neuwahlen des Präsidiums. Ich verstehe Vater Kahn, dass er kandidieren will. Ich teile auch seine Meinung, dass die komplette KSC-Führung zugeschaut hat wie es bergab ging. Nicht nur in der letzten Saison. Die Talfahrt hat bereits in der Rückrunde der Aufstiegssaison begonnen. Eines muss aber auch gesagt werden: Präsidium, Management und der Verwaltungsrat haben in den letzten Jahren eine ausgezeichnete Arbeit abgeliefert. Die Bundesliga war dann vielleicht eine Nummer zu groß und der ganze Verein braucht jetzt mehr Feuer und mehr „Eier“ und wer wäre da besser geeignet als unser Vulkan und Torwart-Titan Oliver Kahn. KSC-Manager Rolf Dohmen will sowieso nach Mallorca und wenn Olli Kahn seine Nachfolge antreten wollte, würde „Disco“ sicher gerne den Platz räumen. Also Vater Kahn: kandidieren, den Sohn mitbringen und Du hast meine Stimme!

Und noch eine gute Nachricht: Pokalhit gegen Kloppo! Erst vor wenigen Wochen aus der Bundesliga abgestiegen und im September schon wieder Bundesliga-Flair im Wildparkstadion. Das Los für den DFB-Pokal hat dem KSC die Dortmunder Borussen beschert. Das wird sicher ein heißer Fight vor ausverkauftem Haus. Ich habe meine zwei Pokaltickets schon gekauft.

Jetzt geht es aber erstmal morgen zu einem richtungsweisenden Spiel nach Paderborn. Ich würde zwei Wechsel in der Startformation vornehmen: Für den verletzten Kapitän Alexander Iashvili würde ich den kleinen Franzosen Gaetan Krebs auflaufen lassen. Der hat es letzte Woche sehr gut gemacht als er für Iashvili kam. Und für Christian Timm den „Wunschspieler“ unseres Trainers Anton Fink. Bei aller Kritik an Marco Engelhardt würde ich ihm in Paderborn nochmals eine Bewährungschance geben. Aber, ich bin ja wie die anderen 23 000 Augenzeugen gegen Aachen kein Trainer…

In diesem Sinne bis Freitagabend in der Energieteam Arena in Paderborn.

Euer

Erwin

Donnerstag, 6. August 2009

Ede, bitte Einfluss nehmen!

Über das Instrument „Einwechslung/Auswechslung“ vor der 75. Minute

Hallo KSC-Fans,

nachdem ich nun wieder stolzer (!) Besitzer eines Sitzplatzes für die ganze nächste Saison bin, wollte ich mir ein Bild von unserer neuen Truppe machen. Ich war drei Mal beim Training und habe mir dann das Vorbereitungsspiel (hat ja für Stammgäste nix gekostet…) gegen den spanischen Erstligisten Getafe angeschaut, um schon mal auf meiner Sitzschale Probe zu sitzen. Fußballerisch hat mir das gut gefallen. Dass unsere neue Nummer Eins Jeff Kornetzky bei beiden Toren gepatzt hat und auch durch die Stürmer wieder zwei Hundertprozentige nicht verwandelt wurden, habe ich nicht weiter tragisch gesehen. Ich war insgesamt wirklich positiv überrascht! Deshalb bin ich mit meiner Frau am letzten Samstag auch zum Pokalspiel gegen Tennis Borussia nach Berlin gefahren. Die Hauptstadt ist ja immer eine Reise wert… und die Deutsche Bahn hat im Moment tolle Angebote.

Ich habe Ede Becker im Berliner Jahn-Sport-Park ganz genau beobachtet. Besonders in der zweiten Halbzeit war er für seine Verhältnisse sehr unruhig, ärgerlich und emotional. Ja, er ließ sich sogar auf ein heftiges Wortgefecht mit dem jungen Schiedsrichter ein, was unter den TeBe-Fans auf der Haupttribüne hinter der KSC-Bank für „Becker-raus“ sorgte. Nach dem Spiel sagte mir Becker „Ich wollte der Mannschaft helfen und Einfluss nehmen“.

Doch da frage ich mich, warum er nicht in seiner Funktion als Trainer mit den Instrumenten „Einwechslung/Auswechslung“ Einfluss nimmt. Meine Freunde haben mir gesagt, dass dies wohl auch in der letzten Saison so war. Da soll vor der 75. Minute nicht gewechselt worden sein. Einer meiner anderen Freunde der „Logen-Brüder“, wie die Logen-Besitzer von Ex-OB und Ex-KSC-Präsident Gerhard Seiler immer genannt wurden, meinte dies habe wohl mit den Prämien zu tun gehabt. Das kann ich mir aber nicht vorstellen.

In Berlin war schon vor der Halbzeit zu sehen, dass die Mannschaft einen Impuls braucht. In der 60. Minute war sie regelrecht abgeschlafft und hatte überhaupt keine Idee mehr den sehr kompakt stehenden Viertligisten in Verlegenheit zu bringen. Aber Becker wartet, diesmal bis zur 72. Minute, um dann für mich völlig unverständlich den im Sturmzentrum sehr agilen Finnen Niklas Tarvajärvi raus zu nehmen, statt den leicht überheblich wirkenden Lars Stindl oder Christian Timm, der außer der Hereingabe die zum Eigentor führte mir nur durch Spielverzögerung auffiel.

Das scheint mir ein Grundsatzproblem zu sein. Einfluss nehmen, Ideen haben, auch mal was anderes machen, Gegner überraschen und letztendlich der eigenen Mannschaft mit einem strategischen und frühzeitigen Wechsel ein Signal geben. Becker sollte da aus der letzten Saison gelernt haben. Wenn der gegnerische Elfer den verunglückten Rückpass von Sebastian Langkamp zum Ausgleich verwertet hätte, ich will gar nicht dran denken…

Aber, am Ende heißt es „Mund abputzen und weiter geht’s“. Zweite Runde im DFB-Pokal erreicht, Erfolgserlebnis geschafft, knapp eine viertel Million Euros kassiert. An Mainz, Rostock und Hannover hat man gesehen, dass im Pokal andere Gesetze herrschen, um auch noch diese Floskel noch zu verwenden. In Mainz haben sie diese Woche sogar vor dem ersten Spieltag den Trainer rausgeschmissen. Bei aller Kritik am Auftritt unserer Mannschaft in der Hauptstadt, muss man den Erfolg anerkennen und als Fan sich darüber freuen.

Und, liebe Verantwortliche rund um den KSC: Denkt daran, dieser sensationelle Verkauf von inzwischen über 11 000 Dauerkarten ist eine große Verantwortung gegenüber diesen treuen Fans, die jetzt schon mal einen kräftigen Vorschuss - im wahrsten Sinne des Wortes - bezahlt haben. Das kann auch sehr schnell umschlagen, wenn es nicht läuft.

Das Fachmagazin Kicker sagt in seinem traditionellen „Kicker-Test“ zum Saisonstart, dass wenn es trotz vieler Neuer gelingt schnell Automatismen zu erarbeiten, dann kann der KSC im ersten Drittel mitspielen. Das ist auch meine Meinung! Ich freue mich auf jeden Fall sehr diese neue Mannschaft zu sehen. Mir sind im Vorbereitungsspiel gegen Getafe und auch in Berlin viele positive Dinge aufgefallen. Nur zum Zweitligastart gegen die Alemannia aus Aachen muss gegenüber dem Pokalspiel noch kräftig was drauf gelegt werden. Ich werde mit meiner nagelneuen Dauerkarte voller Erwartung meinen Platz auf der Haupttribüne im Block F 5 einnehmen und dabei sein. Auf geht`s!

In diesem Sinne bis Freitagabend im Wildpark.

Die Hütte wird voll sein.

Euer

Erwin

Mittwoch, 5. August 2009

Die "Älteren" werden sich erinnern....

Hallo KSC-Fans,

ich bin wieder da. Die „Älteren“ unter Euch können sich vielleicht noch erinnern: Bis Ende des Jahres 1997 habe ich in mehreren hundert Kolumnen meine Meinung zu unserer gemeinsamen „Herzensangelegenheit“ KSC gesagt. Dann bin ich eigentlich in meinen wohlverdienten Ruhestand gegangen. Als dann im März des Jahres 1998 der langjährige (12 gute Jahre für den KSC!) Erfolgstrainer Winfried Schäfer vom damaligen ebenfalls langjährigen (26 Jahre des Auf und Ab, von Max Merkel deswegen auch als Liftboy bezeichnet) Präsidenten Roland Schmider per Handy gefeuert wurde, habe ich am 27.03.1998, doch noch mal aus meinem Ferienhaus auf Rügen meine Meinung gesagt. „Schmider meuchelte den Sonnenkönig“ war die Überschrift meiner letzten Kolumne. Nur geholfen hat alles nix, der KSC ist im Mai 1998 aus der Bundesliga abgestiegen. Der Skandal um Präsident Roland Schmider und den Verwaltungsratsvorsitzenden Wernfried Feix kostete beide Amt und Würden, den KSC jede Menge Geld – worunter er heute noch zu leiden hat – und letztlich fand man sich im Jahr 2000 in der damaligen Regionalliga wieder.

Ich bin nun seit fast zwei Jahrzehnten Mitglied des badischen Traditionsvereins, war Mitte der 70er-Jahre zum ersten Mal im Wildparkstadion wo damals noch 49 000 Zuschauer Platz fanden (heute nur noch knapp 30 000) - nur nach diesen Vorgängen wollte ich mir das nicht mehr antun. Mitglied bin ich geblieben, nur meine Dauerkarte habe ich damals nicht mehr verlängert und es hat auch alles im Fan-Herzen zu wehgetan, sodass ich den KSC einige Jahre nicht mehr verfolgt habe. Meine Holde hätte es auch gar nicht mehr zugelassen. Schlimm genug, aber ich konnte auch selbst nicht anders. Vier Präsidenten später und seit in der zweiten Liga wieder ordentlich gearbeitet wurde – auch in Präsidium und Management – habe ich den KSC in Premiere von meinem TV-Sessel aus wieder verfolgt und mich zeitweise sehr erfreut.

Nach dem Abstieg aus der Bundesliga steht jetzt – wieder mal - ein Neuanfang an. Im Prinzip wurde fast die komplette Mannschaft um die Routiniers Mutzel, Iashvili und Aduobe neu zusammengestellt. Ob das gut geht, müssen die nächsten Wochen zeigen. Ich habe entschieden, dass ich in dieser schwierigen Situation meine Solidarität zeigen möchte und habe mir nach über 10 Jahren wieder eine Dauerkarte gekauft. Ich hätte viel gewettet, mache ich sowieso gerne, dass nach dem Abstieg maximal 2 000 bis 3 000 Dauerkarten verkauft werden. Mich hat es fast umgehauen, als ich hörte, dass am Dienstag bereits die Dauerkarte mit der Nummer 11 000 über den Tresen der Ticketschalter in der Geschäftsstelle des altehrwürdigen Wildparkstadions ging. Wirklich eine Sensation! In der letzten Zweitliga-Saison waren es gerade mal 5 000. So wie ich steht die ganze Region hinter dem Verein. Und wenn ich dann heute in der Zeitung lese, dass sich Karlsruhes OB Heinz Fenrich gestern wohl für ein kleineres KSC-Stadion ausgesprochen hat verstehe ich die Welt nicht mehr...

Euer

Erwin

Dienstag, 4. August 2009

Herzlich willkommen!

Nur noch wenige Stunden, dann können Sie hier die Kolumne von Erwin lesen. Lassen Sie sich überraschen.

Montag, 3. August 2009

Verantwortlich für den Inhalt

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